Kein Plan

Foto: Plakataktion von Plan International e.V.

Foto: Plakataktion von Plan International e.V.

Mädchen bringen ‘s. Sie sind nett und nicht so garstig wie Jungen. Mädchen bringen Aufmerksamkeit, und Aufmerksamkeit bringt Kohle. Darum wirbt man gerne mit Mädchen, wenn man Spenden generieren will.

Plan International e.V. nennt sich Kinderschutzorganisation. Man kann Plan mit Patenschaften fördern. Die Patenschaft für ein Mädchen ist online bereits voreingestellt. Will man einen Jungen fördern, muss man extra klicken. Damit ist über Plan das wesentliche schon gesagt. Plan wirbt gegen Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung, Frühverheiratung von Mädchen und damit für Kinderschutz. Offensichtlich sind für Plan vor allem Mädchen Kinder. Jungs kommen bei Plan in Text und Bild so gut wie nicht vor.

Die neueste Plakataktion von Plan (siehe Bild) ist gerade angelaufen. Die Aussage: Keine Gewalt gegen Mädchen. Hierzu schreibt Plan auf seiner Homepage:

Besonders Mädchen leiden unter Gewalt

Körperliche, psychische und sexuelle Gewalt gegen Mädchen wollen wir stoppen.

Gewalt ist die häufigste Todesursache von jungen Mädchen. In vielen Entwicklungsländern ist die Gefahr besonders groß, dass Mädchen diskriminiert und gedemütigt werden. Häufig leben sie in Angst davor, Gewalt erleiden zu müssen.

Es ist schändlich, zu sagen: Besonders Mädchen leiden unter Gewalt. Das ist Missbrauch mit dem Missbrauch! Damit wird der Schmerz und das Leid von Jungen, die als Kindersoldaten und Arbeits- und Sexsklaven missbraucht werden, missachtet. Und wer diesen Schmerz missachtet, missachtet auch die Opfer dieses Leids.

Auch die Seelen von Jungen bluten, sie sind traumatisiert und leiden darunter ebenso wie Mädchen ein Leben lang. Seelenmord betrifft Jungen und Mädchen gleichermaßen. Jungen stecken das ebensowenig besser weg, wie Mädchen; was Bündnis 90/Die Grünen leichthin behaupteten, um ihren organisierten Missbrauch an Jungen zu diminuieren.

Eine Kinderschutzorganisation, die das Leid von Kindern nach Geschlechtern separiert und das eine Leid als besonders achtet und damit impliziert, dass das andere Leid gewöhnlich sei, ist keine Kinderschutzorganisation, sondern ein Verein von Scheinheiligen, der bei seiner Obsession gutes zu tun, die Opfer selektiert. – Das ist herzlos und unmoralisch.

Solch selektive Barmherzigkeit ist zudem menschenverachtend und würdelos für diejenigen, die sie betreiben, und ebenso entwürdigend gegenüber denjenigen, die darunter zu leiden haben, weil sie wegen ihres männlichen Geschlechts benachteiligt und verachtet werden.

Plan International e.V. bewirbt seine Plakataktion mit einem Spot, in dem die Bedrohung von Mädchen durch Gewalt thematisiert wird, und der mit dem Slogan: „Gibt Kindern eine Chance“, endet. Mit diesem süßlichen Allgemeinplatz verdeckt Plan seine Kaltherzigkeit gegenüber Jungs.

Die Plakataktion von Plan ist diskriminierend. Sie macht Jungs zu gewöhnlichen Opfern. Jungs sind nach Plan International e.V. Opfer zweiter Ordnung. Dieses Gehabe ist noch unbarmherziger als die widerliche Triage der Militärärzte, die wenigstens den überlebenschancenreichen Opfern eine besondere Chance einräumt. Jungs haben bei Plan jedoch keine Chance verdient. Und dieser Gedanke wird mit einer derart eindimensionalen Aktion verfestigt.

Zum Schluss noch der Song „Only Time“ von Enya, der über die von Wahrheit der Liebe handelt, die sich erst durch die Zeit herausschält. Lyrics hier.

 

Nachtrag: Das Blog Geschlechterallerlei berichtete schon vor einem Monat über die Kampagne von Plan Internation Deutschland e.V. In diesem Zusammenhang äußerten sich Verantwortliche von Plan in auffällig sexistischer und niederträchtiger Weise über Jungen. Hier der Link zum Blog.

Weitere Blogger kritisieren die Kampagne von Plan.  Der Jüngling griff das Thema ebenfalls im Dezember 2015 auf.  Hier der Link zum Jüngling.

Zuletzt schrieb im Februar der Blogger Schoppe in seinem Blog man-tau einen offenen Brief an Plan. Mal sehen, ob Plan erneut so sexistisch antwortet wie zuletzt im Blog Geschlechterallerei dokumentiert. Hier der Link zu man-tau.

Inzwischen hat Plan auf den offenen Brief geantwortet. Die Antwort war so schwammig wie merkwürdig, dass der Blogger Schoppe erneut nunmehr eine offene Antwort darauf gab, die die geschäftsmäßige und praktische Missachtung von Jungen durch Plan aufs Korn nimmt. Hier der Link zu man-tau.

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