Als ich das erste Mal von dem Buch Fifty Shades of Grey las, bloggte ich noch nicht über sexualisierte Gewalt von Frauen gegenüber Jungen. Damals genügte mir die gelegentlich veröffentlichte Abscheu, die das erste Buch begleitete. Damals entsetzte mich zugleich die Gier, mit der offensichtlich ein weibliches Publikum dieses Buch nachfragte, in dem es über den Missbrauch eines pubertierenden Jungen durch eine Kinderschänderin oder präziser gesagt eine Hebephile, also eine kriminelle Jungenschänderin, ging. Ich nahm diese Verkommenheit zur Kenntnis und setzte mich nicht weiter damit auseinander, obgleich diese massenhafte Verkommenheit (über 100 Millionen verkaufte Exemplare) auf ein unübersehbares Verlangen der Leserinnen weist, zumindest den sexuellen Missbrauch von Jungen und die erotische Macht über das männliche Geschlecht zu phantasieren.
Erschreckend daran scheint mir vor allem die Gewöhnlichkeit dieser Verkommenheit; schließlich sind es ganz gewöhnliche Frauen, die hier beim Lesen dieses Femopornos zumindest ihre Phantasie befriedigen, in der gerade die seelische und sexuelle Beschädigung eines Mannes durch eine Frau ursächlich für die „Erotik“ ist. Die wieder missbrauchende Frau als Heilerin des ursächlichen Missbrauchs? Wie abartig …
Drei Jahr später erschreckte mich gleichermaßen Alissa Nuttings Pädophilie-Roman „Tampa“. Einigermaßen versöhnte mich hingegen die Kritik, die dieses Buch mehrheitlich eindeutig ablehnte; andererseits widerte mich auch der Vergleich mit eben jenen Fifty Shades von Grey an, durch den erkennbar der eine Missbrauch mit dem anderen verharmlost respektive geheilt werden sollte.
Ich habe keines dieser Bücher gelesen und keinen dieser Filme gesehen. Ich werde das auch nicht nachholen. Gleichwohl kommt mir die skizzierte Geschichte sehr bekannt vor. Als Junge wurde ich nicht nur von der Mutter von Meins vergewaltigt – sie war sozusagen meine erste Frau – sondern ich erlebte auch anhaltende sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt durch ältere, vollkommen durchschnittliche Frauen. Mir ist also die Gier reiferer Frauen nach „Frischfleisch“ nicht unbekannt, und ich muss aus dieser Erfahrung heraus sagen, Frauen kennen, sobald sie einen Jungen ficken wollen ebensowenig, wenn nicht gar noch weniger, ein Nein, als es notgeile alte weiße Böcke kennen, die im Gegensatz zu notgeilen alten weißen Weibern von Feministen als die exemplarischen Schänder und Vergewaltiger dargestellt werden.
Jedenfalls habe ich, lieber Schoppe, Ihren Artikel in meinem Blog „Lotoskraft“ rebloggt und danke Ihnen für Ihren wertvollen Beitrag und harre der Dinge, wann sich Frauen in ihrem „Kollektiv“ endlich für die physische, psychische und sexuelle Gewalt verantwortlich fühlen, die sie Jungen und Männern alltäglich antun. Auf die „Frauenministerin“ Schwesig muss ich dabei wohl nicht zählen, denn unsere Empörung beweist ja nur, dass das goutieren hebephiler Vergewaltigungsphantasien die richtige Konsequenz auf die Beschädigung der Männlichkeit durch die Weiblichkeit ist (siehe Twitter #argumentierenwieschwesig).
Ein Rückblick auf Fifty Shades of Grey
Der gigantische Erfolg der Trilogie Fifty Shades of Grey, deren zweite Verfilmung im Februar in die Kinos kam, ist vor allem aus einem Grund interessant: Er ist ein eindrucksvolles und bedrückendes Beispiel dafür, wie teilnahmslos mit dem sexuellen Missbrauch von Jungen – und dem sexuellen Missbrauch durch Frauen – umgegangen wird. Gerade weil der große Hype um den Film vorbei ist, lohnt sich ein ruhiger Rückblick. Außerdem wird es Zeit, dass sich auch einmal Männer mit dieser seltsamen Geschichte beschäftigen…
Ich fahre nun schon seit Jahren jeden Monat ungefähr 2000 Kilometer mit der Bahn. Vor einigen Jahren fiel mir über viele Wochen hinweg ein seltsames Phänomen auf: In jedem Großraumwagen, in dem ich fuhr, saß mindestens eine Frau, die den Roman Fifty Shades of Grey las. Immer Frauen – niemals Männer, und dies über Monate hinweg.
Die offiziellen Zahlen bestätigen den Eindruck. Von der Trilogie wurden weltweit etwa 100 Millionen Exemplare verkauft, in Deutschland allein 5,7 Millionen. In Großbritannien war der erste band noch vor allen Harry Potter-Büchern das schnellste jemals verkaufte Taschenbuch.
Die Verfilmung des ersten Teils spielte weltweit 567,9 Millionen Dollar ein, in den USA startete er besser als die Hunger Games-Verfilmung, in Deutschland erlebte er den besten Filmstart seit dem James Bond-Film Skyfall. Der zweite Teil hatte in Deutschland bis am ersten Wochenende schon über eine Million Besucher – oder eher: Besucherinnen.
Wie aber passt dieser gigantische Erfolg zu einer Handlung, die um eine jahrelange Erfahrung des sexuellen Missbrauchs kreist – nämlich um die sexuelle Zurichtung eines pubertierenden Jungen durch eine erwachsene Frau? Die deutschsprachige Bloggerin Volksverpetzer, auf deren Text Arne Hoffmann hinweist, schreibt zum Start des zweiten Films:
Bücher und Filme wie 50 Shades of Grey marginalisieren einerseits sexuellen Missbrauch und laden andererseits krankhaftes Verhalten mit sexuellen Fantasien auf.
Daran zeige sich, „wie wenig männliche Missbrauchsopfer ernst genommen werden“.
Schon zum Start des ersten Films hatte Lisa Ludwig bei Vice ihre „Fassungslosigkeit“ beschrieben:
Über die Art und Weise, mit welcher Nonchalance die Autorin sexuellen Missbrauch an Minderjährigen mit halbgaren Sadomaso-Fantasien vermengt—und wie kritiklos und unreflektiert die Filmemacher diesen moralischen und literarischen Schmutz auch noch übernehmen.
Das Schlimmste sei nicht die Unterwürfigkeit der weiblichen Protagonisten, sondern die Art und Weise, „wie der Film mit seinem männlichen Hauptcharakter umgeht.“
Weiterlesen hier: Sexueller Missbrauch als Welterfolg
Das ist in der Tat erschütternd und macht im selben Maße wütend.
Leider gibt es diese Ignoranz nicht nur bei Feministinnen, sondern auch bei Männern.
Da will eine 30-Jährige Sex mit einem 14-Jährigen und haut ihm eine rein, als dieser ablehnt. Und in den Kommentaren liest man dann so einen Schwachsinn wie „Ist der dämlich. Wir waren in der Jugend weiter.“
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