
All die „woken“ Selbstgerechten, die sich für „links“ und „aufgeklärt“ halten, bedienen sich einer „gegenderten“ Schreibweise, die so ziemlich jeden Spinner symbolisch inkludieren und überhaupt mehrfach geschlechtergerecht sein soll. Kurz gesagt, sie schreiben Gendergaga.
Auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) teilt sich öffentlich nur noch per Gendergaga mit. Das kann mir im Grunde egal sein, da ich von ihm bei Twitter blockiert bin und grundsätzlich keine Mitteilungen in Gendergaga lese. Das seine Schreibweise allerdings von einem tief verwurzelten Dünkel herrührt, der sich auch gegen die meisten von Missbrauch Betroffenen wendet, kann mir nicht egal sein. Deswegen veröffentliche ich an dieser Stelle einen Brief, den ich in einem anderen Zusammenhang an das Selbsthilfezentrum München geschrieben habe.
Der UBSKM ist derzeit noch Johannes-Wilhelm Rörig, seinem Namen und Geburtsort nach vermutlich ein tradierter Preuße. Der Preußenkönig Friedrich der Große war im Gegensatz zu ihm nur rudimentär der deutschen Sprache mächtig. Wenn also der UBSKM sich in einer ideologisierten Schreib- und Sprachweise mitteilt und somit auch an Missbrauchsbetroffene wendet, dann verarscht er im Grunde die Mehrheit der Überlebenden von Kindesmissbrauch, für die er beauftragt wurde. Das ist dünkelhaft und frech, entspricht freilich seinem Charakter, der es ihm auch erlaubte mit den beiden kirchlichen Verbrecherorganisationen über die Köpfe der Betroffenen hinweg zu verhandeln.
Gendergaga ist Slang, die Sprache einer Gang oder Blase. Wer sie außerhalb seiner Blase verwendet, positioniert sich damit, er signalisiert seine Geisteshaltung und sondert sich demonstrativ ab. Es ist im Grunde das gleiche, wie wenn jemand in anständiger Gesellschaft sich in einer Gossensprache mitteilt, obgleich er die dort gepflogene Sprache beherrscht. Er möchte aus welchen Gründen auch immer düpieren. Das kann er machen. Wer es aber aus einer amtlichen Funktion herausmacht, der verachtet nicht nur die von ihm Angesprochenen, sondern demonstriert ihnen auch offen seine Verachtung.
Soweit zum UBSKM und allen anderen selbstherrlichen Beauftragten Staats-, Land und Gemeindedienern. Doch nun zu meiner Rückmail an das Selbsthilfezentrum München, die der eigentliche Anlass zu dieser Philippika war:
Liebes SHZ-Team,
Sie befleißigen sich schon länger Mitteilungen im Nanny-Duktus oder Gendergaga zu verteilen. Jüngst geschah dies in der Bekanntgabe der neuen coronabedingten Regeln für Gruppentreffen. Hier schrieben Sie diesen Satz: „Ein*e nichtgeimpfte*r Gruppenverantwortliche*r (oder Gruppenleitung) ist von der Testpflicht ausgenommen.“
Als Gruppenverantwortlicher musste ich diesen Satz lesen, was mir große Mühe bereitete und mich über eine Weile mehrfach dissoziieren ließ. Gendergaga ist für mich als partieller Asperger unleserlich und unverständlich. Es exkludiert mich.
Gleichzeitig empfinde ich es für mich und andere Beteiligte als bevormundend, in dieser ideologisierten Stelzsprache angesprochen zu werden. In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen mit einem homogenen Hintergrund und prekären Lebenserfahrungen, die vielfach gesellschaftlich physischen und psychischen Ausschluss erleben mussten. Ihre Teilhabe an Selbsthilfegruppen ist zum Teil auch vom Wunsch bedingt, diese soziale Exklusion zu überwinden.
Durch ihre juvenil, frivole Art, eine unverständliche und unleserliche Schreibweise, die zudem von einem sehr einseitigen und begrenzten Welt- und Menschenbild ausgeht, zu verwenden, konterkarieren Sie diesen Wunsch Ihres Klientels nach Heilung. Bei mir ist es zum Beispiel das Anliegen, komplett zu werden; das aus meiner Depersonalisationsstörung heraus gewachsen ist und das ich gerade in einer vierten Phase einer Folge von Traumatherapien angehe.
Indem Sie sich als Selbsthilfezentrum einer Schreibweise bedienen, die nur von einer kleinen linken und feministischen Minderheit befürwortet wird und von der Mehrheit der Deutschsprachigen abgelehnt wird, entfernen Sie sich von dem sich selbst gegebenen und mit öffentlichen Gelder geförderten Auftrag, Dienstleister für Selbsthilfegruppen zu sein. – Sie agieren respektlos, und das ist letztlich frech.
Darum bitte ich Sie für die Zukunft, mich wieder zu inkludieren und mir auch für Asperger lesbare Rundmails zu schicken.
Mit herzlichem Gruß
Nachsatz: Ich habe diesen Brief wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung in meinem Blog lotoskraft.wordpress.com veröffentlicht.