Schandfrau heißt das neue Blog, das ich eingerichtet habe. In ihm werde ich über veröffentlichte Fälle von Kindesmissbrauch durch Mütter und Frauen berichten. Anlass für diese Initiative waren zwei Fälle, von denen ich Mitte letzter Woche las, bei denen enge Verwandte der Opfer, beides Mädchen, die Vergewaltigungen und Misshandlungen – ein Mädchen wurde zu Tode getreten – duldeten.
Mit dem Blog Schandfrau möchte ich einen Pool schaffen, der einen Überblick zum Kindesmissbrauch durch Frauen bietet und somit langfristig den blinden Fleck erhellt, mit dem wir dieses allgegenwärtige Verbrechen ausblenden. Dass eine solche Sammlung von Medienberichten immer rudimentär sein wird, spielt dabei keine Rolle. Denn es geht mir nicht um Vollständigkeit, sondern um die Darstellung, dass Kindesmissbrauch durch Frauen ein – leider – alltägliches Verbrechen ist; und dass das Verschweigen dieses Umstandes eine gesamtgesellschaftliche Schande ist. Wir alle beschämen uns durch unser Wegsehen, solange wir bei Kindesmissbrauch Täter und Täterinnen nicht gleichermaßen benennen. Bei der Erwähnung dieses Verbrechens zeigt die hirnlose Sprachverdreherei der Feministen nämlich eine ganz eigene negative Wirkung. Hier denkt man nämlich „die Täter“ nicht mehr als Plural, sondern ausschließlich als Männer und blendet somit die weiblichen Täter aus.
Es ist somit kein Tabu, dass wir die Täterinnen, die Kinderschänderinnen nicht benennen und auch nicht über sie sprechen wollen, sondern eine stete Realitätsverweigerung, weil wir als Gesellschaft ein pervertiertes Frauenbild pflegen und immer noch weiter ausbauen und verfeinern. Es ist die Frau als Heilige mit allen göttlichen Attributen gleich der Gottesmutter, im steten tränenreichen Einsatz, um den, sich für die Welt und ihre Menschheit – sprich die Frauen – aufopfernden Mann, zu beweinen. Und dieser Mann ist nur einer: ihr Sohn, der Gottessohn; alle anderen sind Teufel, Satansbraten, eben Täter, jedenfalls in den Augen der Feministen und der SPD, die eine menschliche Gesellschaft nur dann erkennen wollen, wenn die männliche Gesellschaft – was immer sich diese Personen darunter auch vorstellen mögen – überwunden ist.
Und ebensowenig wie ein Tabu, ist Kindesmissbrauch durch Frauen, kein Mokita. Mokita bedeutet: „Etwas von dem jeder weiß, worüber aber niemand spricht.“ Denn man spricht nicht über weibliche Kinderschänder, weil man von ihnen nicht weiß. Und seltsamerweise weiß man von ihnen auch dann nicht, wenn von ihnen regelmäßig in Tageszeitungen berichtet wird. Diese Mitteilungen bleiben in keinem Gedächtnis haften. Hier wirkt offensichtlich eine gesellschaftliche Amnesie. Wir wollen nicht sehen, was vor unseren Augen geschieht, weil wir andernfalls auch unser Stereotyp von der gütigen, sanften, einfühlsamen Frau verändern und die Furie, die Lügnerin, die Kinderschänderin und Kindermörderin in ihr als einen Frauen zwingend zugehörigen Teil sehen und anerkennen müssten. – Doch dies ist in unserer Gesellschaft ebenso eine Ungeheuerlichkeit, wie beispielsweise die Vorstellung, dass nichtmedizinisch gebotene Knabenbeschneidung eine durch nichts zu rechtfertigende grausame Verstümmelung ist, die die lebenslängliche Einschränkung der Libido des späteren Mannes bedeutet.
In der Frau, der Mutter, immer nur die gute Seite sehen zu wollen, ist uns als soziales Konstrukt derart eingefleischt, dass selbst Opfer ihrer sexualisierten Gewalt sich nur nach quälendem Ringen von ihren hierdurch übertragenen Schuldgefühlen lösen können, schließlich heißt es stereotyp: „Frauen tun so etwas nicht!“. Ich weiß, wovon ich spreche. Meins wurde von der Mutter von mir vergewaltigt. Nicht nur ich, sondern auch Freunde, denen gleiches geschah, fühlten sich darob über Jahrzehnte schuldig und hielten aus diesem Schuldgefühl heraus Kontakt zur Täterin, um ihre vermeintliche „Opferschuld“ abzubüßen. Gleichermaßen geht es Frauen, die als Mädchen von ihren Müttern sexuell missbraucht wurden. Auch von ihnen, wähnen sich die meisten als Täterinnen, die ihre Mütter verführten. Erst wenn den Opfern an diesem induzierten Selbstverständnis Zweifel kommen und sie sich in psychotherapeutische Behandlung begeben, lässt sich dieser Schuldkomplex lösen, sofern man nicht gerade an einen Dr. Freud gerät, der daraus einen Ödipuskomplex fabulierte.
Und wie gründlich der alltägliche Kindesmissbrauch durch Frauen übersehen wird, zeigen wiederholte Berichte von damit befassten professionellen Beobachtern. So berichten sie etwa, dass es bei türkischen Müttern üblich sei, das Geschlecht der Knaben beim wickeln zu „küssen“. (Nachzulesen in dem insgesamt lesenswerten Essay von Jean Rossilhol: „Zur Unsichtbarkeit von sexuellem Mißbrauch an Jungen“) Stellen wir uns nur vor, Väter würden das Geschlecht ihrer Töchter und Söhne beim wickeln ebenso selbstverständlich „kosen“. Die ganze gut geölte Maschine der Kinderschützer wäre sofort – und das mit Fug und Recht – auf dem Plan.
Aus diesen Gründen bleibt die gesellschaftliche Weigerung, die Realität weiblicher Kinderschänderinnen anzuerkennen, weiterhin ein stabiler Pfeiler für die klandestine Struktur sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Schließlich sind nach gutmütigen Schätzungen bei einem Viertel aller sexuell missbrauchten Kinder Frauen die Täter; das wären nach aktuellen Fallzahlen 3.500 Kinder pro Jahr in Deutschland. Wer darum durch sein Wegsehen und Schweigen, Frauen vorgaukelt, sie könnten gar keine Täterinnen sein, der fördert und duldet indirekt deren sexuellen Missbrauch an Kindern. In jedem Fall hindert er mit derlei Fabulation keine potentielle Täterin an ihrem schändlichen Tun.
Diese Schändlichkeit ist zugleich namensstiftend für das neue Blog. Denn es sind Frauen, die in unserer Gesellschaft weitgehend unbemerkt und unerwähnt Kinder schänden. Sie sind somit unsere Schande und die Schande aller Frauen.
Hier geht es zum Blog „Schandfrau“.
Danke! Landet sofort in unserer Newsübersicht!
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Hab ich ebenfalls verlinkt.
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Du solltest aufhören, hinter allem und jedem einen sexuellen Missbrauch zu sehen. Das „kosen“ (Heißt es nicht liebkosen?) des Penises finde ich zwar auch befremdlich, trotzdem würde ich nicht per se von sexuell motiviertem Handeln ausgehen.
Recht hast du aber sicherlich in der Sache, dass normalerweise immer nur Jungen/Männer die Täter sind und Mädchen/Frauen nur Opfer aber niemals selbst Täterinnen. Was natürlich nachweislich falsch ist!
Leider liest man selbst heute noch von Berichten, wo eine Frau in aller Öffentlichkeit einen 14- oder 15-Jährigen massivst anbaggert und körperliche Zuwendung verlangt – und den Jungen dann ohrfeigt, nachdem er sich verweigert. Und in den Kommentaren finde man dann so etwas idiotisches wie: “ Ich wäre in dem Alter froh gewesen…“
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Ich denke, es ist wie beim Alkoholismus: Wenn man einmal selbst betroffen war/ist, hat man eine sensiblere Wahrnehmung von diesen Dingen. Ich habe mittlerweile einen ganz anderen Blick auf Akoholkonsum.
Wie krass muss es dann sein, wenn man von sexueller Gewalt persönlich betroffen ist/war?
Zudem geht es um Doppelstandards: Dinge, die der Mann tut, sind Missbrauch. Dinge, die die Frau tut, werden mit ganz anderen Maßstäben gemessen. Sexueller Missbrauch durch Frauen ist praktisch in der Wahrnehmung nicht existent in der Gesellschaft. Was dies für die Opfer bedeutet, kann man sich vorstellen.
Daher bin ich froh, dass dies hier von einem anderen Blickwinkel betrachtet wird. Es ist nur traurig, dass es hierfür jemanden braucht, der selbst betroffen ist.
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