EHS ist die Abkürzung für ergänzendes Hilfesystem. Damit ist das Hilfesystem für Opfer sexuellen Missbrauches in Familien (Fonds Sexueller Missbrauch) und institutionellen Einrichtungen (EHS-Institutioneller Bereich) gemeint. In der aktuellen Pressemitteilung des BMFSFJ ist das EHS-Institutioneller Bereich gemeint. An diesem Hilfesystem beteiligten sich verschiedene Träger von Einrichtungen des Bundes, der Länder und der Kirchen, in denen Schützlingen sexualisierte Gewalt ausgesetzt waren. Die eigentliche Antragsfrist für Hilfen aus dem EHS lief zum 31. August 2016 aus.

<b>Diese Antragsfrist wurde nunmehr verlängert.</b> Das BMFSFJ teilte am 31. 8. auf seiner Internetseite mit, dass <i>„Betroffene, die in Institutionen des Bundes sexuellen Kindesmissbrauch erlebt haben“</i> weiterhin Anträge stellen können. Die kirchlichen Träger sowie der Kinderschutzbund haben die Bereitschaft signalisiert, ihre Beteiligung am EHS ebenfalls über die Antragsfrist hinaus zu verlängern.

Leider wurde in der Pressemitteilung kein Termin genannt, bis wann die Verlängerung gilt. Auch ist die Mitteilung nicht leicht zu finden und wurde auch von den Medien bislang nicht kommuniziert. Auch auf der Internetseite des Fonds sexueller Missbrauch taucht diese Bekanntmachung noch nicht auf. Hier endet noch die bekanntgegebene Antragsfrist Ende August.

Diese mangelhafte Informationspolitik verbuche ich als Demonstration der alltäglichen Missachtung kindlicher Opfer sexualisierter Gewalt. Sie offenbart, dass die Rede von der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für den Kindesmissbrauch mitten unter uns, eben doch immer noch mehr Phrase als echter Wille ist, diese Verantwortung auch zu übernehmen und zu tragen. Vor allem erkenne ich dies daran, dass gerade die mit der Aufarbeitung betrauten Institutionen wie Fonds sexueller Missbrauch die Information zurückhalten. – Ich stieß übrigens auf die hier vermittelte Information, weil ich den im Internet ablesbaren Tweed des UBSKM (ubskm_de) scrollte und zufällig diese drei Zeilen bemerkte: